Weinlese 2025 – Mit Spannung erwartet

Im Hof bei Bur.

Im August war es in Winningen sehr warm, sonnig und trocken. Das warme und sonnige Wetter hielt bis Anfang September an, die Trauben sind schnell gereift. Die Weinlese hat deshalb bei uns schon sehr früh angefangen, Mitte September. Aber ab der zweiten Septemberwoche fing es an zu regnen und die Nächte wurden kühl, und bevor wir unsere Trauben lesen können, muss unser Winzer Horst Sünner, auch bekannt als Bur, mit seiner Lese fertig sein, bei der wir ihn natürlich unterstützen. Wir müssen warten, bis wir an der Reihe sind.

In manchen Weinbergen konnte man sehen, dass Fäulnis den Trauben zuzusetzen begann. Ob wir unsere Trauben noch gelesen bekommen würden, bevor alles wegfault? Es wurde spannend. Unruhe schlich sich ein. Die Geduld wurde strapaziert. Das Warten wurde lang. Dann die Befreiung! Der Bur war fertig, und der erstmögliche Termin wurde als Lesetermin ausgerufen, Dienstag, der 30. September!

Dienstag? Das ist ja mitten in der Arbeitswoche! Nicht für alle von uns machbar. Aber egal, die Trauben mussten gerettet werden.

Erst im allerletzten Moment fand eine Begehung unseres Wingerts statt, Bur hat sich gemeinsam mit seinem Consultant Heinz R. die Trauben angeschaut. Die waren kerngesund und konnten bis zum Freitag, 3. Oktober und damit Feiertag, hängen bleiben. Also konnten alle bei der Lese mitmachen. Um acht Uhr ging es mit Frühstück am Wingert los und für diejenigen, die Wert auf Tradition legen, gab es auch einen Schnaps. Wir waren siebzehn Leserinnen und Leser und hatten sechzehn Büttchen und eine Bott. Die Stöcke hingen voll, im Gegensatz zum letzten Jahr, als wir nach dem Frostschaden die Trauben suchen mussten. Eine ganz schöne Rennerei für den Träger der Bott. Spaß hat es gemacht. Die Pause zur schwarzen Stunde, wenn es Bier gibt, wurde natürlich eingehalten, und kurz nach zwölf waren wir fertig, pünktlich zum Mittagessen. Dafür hat sich dieses Jahr der Fährhof qualifiziert, Glückwunsch! Die Tina hat für uns gekocht und der Willy hat das Essen an den Wingert gebracht. Es gab Frikadellen mit Kartoffelpüree und Wirsing. Sehr gut hat’s geschmeckt, wie wir es von der Tina gewohnt sind.

Nach dem Essen haben wir die Trauben beim Bur gekeltert. Der Höhepunkt unseres Weinbaujahres! Viel zu tun gibt es da nicht, der Kelter läuft automatisch, man hat Zeit, was zu trinken. Was wir routiniert ausgenutzt haben. Wie immer hatten wir ein entspanntes Gehöschenis. Wir sind sehr zufrieden, sowohl mit der Menge als auch mit dem Mostgewicht. Gegen Abend sind wir zwei Häuser weiter in die Friedrichstraße 29 zu unserem Präsi Ralf umgezogen, wo dieses Jahr übrigens wieder unser Lichterglanz-Stand sein wird. Beim Ralf haben wir auch noch was getrunken.

Ganz fertig waren wir aber noch nicht. Der Bur hatte einen Wingert übrig, der am selben Abend mit dem Vollernter gelesen werden sollte. Leider hat sich herausgestellt, dass der Vollernter zu groß für den Sternbergsweg ist und den Wingert vom Bur nicht erreichen konnte. Das hat uns fürs Wochenende einen weiteren Lesetag beschert.

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