
In de Munde Wingerts Arbeits Gemeinschaft
IN DE MUNDE ist eine Gemeinschaft von 14 Winningern, überwiegend Nicht-Winzer, die seit 2019 einen Weinberg bewirtschaften.
Der Weinberg liegt am Ortsausgang von Winningen am Distelberger Weg und ist durch unser Logo gekennzeichnet. Das Logo verbindet Bacchus / Dionysos und Heavy Metal Music.
Früher haben wir zusammen Fußball gespielt. Irgendwann ließ das nach und wir wollten etwas anderes machen. Also haben wir den Wingert gepachtet und treffen uns nun regelmäßig samstagsmorgens zum Arbeitseinsatz.
Zu unserer Kooperative gehört Horst Sünner als einziger Winzer. In seinem Weingut werden unsere Trauben gekeltert, er macht unseren Wein.
Klaus Kröber und Gerd Wolff ist es über mehr als zwanzig Jahre gelungen, in Winningen eine Alt-Herren-Fußballmannschaft zusammen zu halten. Dass das so lange funktioniert hat, liegt sicherlich daran, dass wir es ganz gut miteinander aushalten. Besonders, wenn es etwas zu trinken gibt.
Die Ursache ist aber der unermüdliche Einsatz von Klaus und Gerd, die die Fußballspiele organisiert und dafür gesorgt haben, dass elf Mann auf dem Platz standen. Und die außerdem regelmäßige gemeinsame Aktivitäten außerhalb des Fußballs etabliert haben.
Über Jahre haben die Alten Herren die Winninger Fußball Dorfmeisterschaften veranstaltet. Jedes Jahr gab es eine gemeinsame Weihnachtsfeier. Und alle zwei Jahre fahren wir gemeinsam auf Tour. Auweia. Legendär ist mittlerweile auch der jährliche Döbbekoche-Abend beim Erw.
Das sind nur die Höhepunkte.
Außerdem teilen einige aus der Gruppe die Leidenschaft für Heavy Metal Musik und fahren zu Konzerten und Festivals. Wacken stand schon mehrmals auf dem Programm, zuletzt im Jahr 2019.
Die Freude am Fußball ist immer noch da, hat aber nachgelassen. Irgendwann geht es nicht mehr so recht. Ein harter Kern der früheren Alt-Herren-Spieler sorgt aber dafür, dass weiterhin gemeinsam etwas unternommen wird.
Bo hät mer dann su öbbes haüt nach?
Und dann war da ja noch die Idee, gemeinsam eigenen Wein zu machen. Diese Idee, die, wie ein guter Wein, über ein paar Jahre gereift ist.
Und die wir Anfang des Jahres 2019 in die Tat umgesetzt haben.

Dionysos – Wine meets Heavy Metal
Den Wein haben uns die Römer an die Mosel gebracht.
„All right, but apart from the sanitation, the medicine, education, wine, public order, irrigation, roads, a fresh water system, and public health, what have the Romans ever done for us?“ -„Brought peace.“ -„Oh. Peace? Shut up!“
Das Sinnbild für den Wein ist Bacchus, der römische Gott des Weines und der Fruchtbarkeit. Bei den alten Griechen war sein Name Dionysos, der Gott des Weines, der Freude, der Trauben, der Fruchtbarkeit und der Ekstase. Seinen Beinamen Bakchos oder eben Bacchus verdankt er dem Lärm, den sein Gefolge veranstaltet hat.
Dionysos ist ein animalischer Gott, Mensch und Tier verschwimmen in seiner Erscheinung. Er ist der Gott des Rausches. Er packt die Menschen bei ihren verborgenen Begierden und kann sie in den Wahnsinn treiben.
Wir sind deshalb davon überzeugt, dass Dionysos ein Freund der Heavy Metal Music ist. Also, warum sollen wir’s nicht auch sein.
In unserem ersten Jahr war uns Dionysos jedenfalls wohl gesonnen und hat einen guten Tropfen in unserem Weinberg heranwachsen lassen.
2019 – Start
Am 07. Februar 2019 haben wir im Weinhaus Marktschänke zu Winningen die Wingertsarbeitsgemeinschaft gegründet. Einen Wingert hatten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Es hat aber nicht lange gedauert, bis Peter Münz einen Wingert für uns gefunden hat.
Unser Wingert
Der Wingert liegt im Domgarten, am Ortsrand an der Weggabelung Distelberger Weg und Eulenweg.
Im Domgarten finden sich unterschiedliche Böden. Im flachen Bereich überwiegen sandig-lehmige Schichten, in den steileren Lagen sind sie mit Schiefer angereichert. Dazu kommen Löss- und Bimsanteile, die den Boden für den Weinbau optimieren.
Wir bauen Riesling an.
Der Wingert ist in der klassischen Erziehungsform der Pfahlerziehung angelegt und hat etwa 1.500 Weinstöcke.
Wingertsarbeit – Schiffele Kerle, schiffele
Unseren ersten Arbeitseinsatz hatten wir am 9. März 2019. Der Start war eine echte Herausforderung, denn es begann mit dem Gürten. Dabei werden ein bis zwei Triebe des Rebstocks in kreis-, bzw. herzförmigen Bögen unten am Pfahl angebunden.
Der Wingert wurde in der Vergangenheit stets gut gedüngt. Deshalb ist stetiges Unkrautjäten ein wesentlicher Teil unserer Wingertsarbeit.
Oder wie unser Sir als Taktgeber sagt: Schiffele Kerle, schiffele.
Daneben bemühen wir uns nach Tradition, das Wachstum der Reben zu steuern. Die Arbeiten umfassen das Aufbinden der Triebe, das Ausgeizen, bei dem die Geiztriebe ausgebrochen werden, und später das Schneiden der Schöpfe, die über den Weinstock hinausragen.
Die unerlässlichen Rebschutzspritzungen erledigt der Hubschrauber.
In de Munde Jahrgang 2019
In unserem ersten Jahr haben wir unseren gesamten Wein einheitlich ausgebaut. Mit unserer recht geringen Menge wollten wir unseren ausführenden Winzer nicht überfordern.
Eine Mehrheit unserer Mitglieder war dafür, den Wein lieblich auszubauen.
Unser Wein hat eine angenehm fruchtige Restsüße und ist in der Qualität eine Spätlese. Der Wein hat einen schlanken, eleganten Körper und paart ein Fruchtaroma von saftigen Aprikosen mit einer feinen Süße.
Wir sind jedenfalls alle restlos begeistert von dem Wein und wer ihn probiert hat, teilt unsere Freude.